SNKN – Scrum, selbstorganisierte Teams und eine neue These

Die Scrum Schulung bei Frankfurt war im Rahmen meiner beruflichen TĂ€tigkeit bereits seit Monaten angesetzt.
Im Kreis von lernbegeisterten ITlern ging es fĂŒr mich darum zu prĂŒfen, in wieweit das Framework oder Elemente daraus im Logistikumfeld sinnvoll einsetzbar sind.

Das Vermittelte war sehr spannend, v.a. da es, um möglichst effektiv zu sein, auf Werten aufbaut, die auch dem SharedNetworking zugrundeliegen.

Vertrauen ist die Basis, da die Inhalte in IT-Projekten mittlerweile zu komplex sind, um sie „misstrauisch“ noch kosteneffizient zu ĂŒberwachen. Kundenorientiertes Umsetzen erfordert mĂŒndige Teammitglieder, die sich selbst gemeinsam fĂŒr Ergebnisse verantwortlich zeigen und so verlĂ€sslich Ergebnisse erreichen.

Stetige Verbesserung durch Anwendung in der Praxis oder Empierie als Grundlage fĂŒr Weiterentwicklung sorgen dafĂŒr, dass das Framework sich, wie auch SharedNetworking, den Anforderungen anpassen kann und daraus neue Ideen entstehen.

Die Selbstorganisation des Teams, d.h. eigenstĂ€ndig Zusatzpersonen fĂ€higkeitsbezogen anzufordern oder weniger geeignete Mitstreiter anderweitig einzusetzen, sich gegenseitig zu fordern und zu fördern und dies auch in einer fest in Scrum verankerten Retrospektive rĂŒckblickend zu bewerten und daraus zu lernen, gleicht der Idee, um sich herum eigenstĂ€ndig ein fĂ€higes Team zu formen und dieses dann gemeinsam zu entwicklen, um Ziele zu erreichen.

Zum Schluss regt auch Scrum, v.a. den Scrum Master an, sich mit Kollegen zu vernetzen, um ĂŒbergreifend Erfahrung, Methodenkompetenz und Best Practices auszutauschen. SharedNetworking könnte hier einen neuen Ansatzpunkt finden.

Da Scrum bereits eine zweite verbreitete Arbeitsweise ist, die neben Working-Out-Loud auf die Selbstorganisation baut, entstand eine neue These:
Die Arbeitswelt organisiert sich selbststĂ€ndig und freier. Die Effizient der Eigenorganisation ĂŒbersteigt die von „linear organisierten“ Unternehmen langfristig, was Frameworks wie Scrum im Kleinen empirisch beweisen. Mit Hilfe technischer Vernetzung, ortsungebundener digitaler Arbeitsinhalte und zunehmender Erwartungshaltung der Arbeitnehmer an  Ihre Lebensgestaltung wird diese Praxis zunehmen,  wird die Bedeutung ortsgebundener und institutionalisierter Organisationen abnehmen und die selbstorganisierte Vernetzung wachsen. Selbstorganisierte agile Organisationen werden „starre“ Unternehmen in ihrer LeistungsfĂ€higkeit v.a. in komplexen kapitalextensiven MĂ€rkten  ĂŒbertreffen.

 

 

SNKN – Freie Gruppe „Beratung/Vertrieb“

SharedNetworking wurde bisher in fest zusammenarbeitenden Gruppen praktiziert. Die Teilnehmer kannten sich bis auf evtl. einzelne Gruppenfremde bereits im Vorfeld gut. Ein Kennenlernen und das Orientieren in der Gruppe war weitestgehend abgeschlossen.

In diesem Termin wollten Heinrich und ich eine neue Variante testen. Uns interessierte, ob sich nicht in festen Teams arbeitende Teilnehmer mit weitestgehend Ă€hnlichem Wirkungskreis ĂŒber die Methode zusammenbringen lassen und diese etwas aus dem Workshop mitnehmen können.
Weiterhin hatten wir das Ziel, das aus der operativen Praxis entstandene Tool den Fachleuten aus dem Umfeld SelbststÀndigkeit/Beratung/Erwachsenenbildung zu zeigen und von diesen bewerten zu lassen.
Mindestens drei der Teilnehmer hatten bereits umfangreiche Erfahrung mit dem Thema Netzwerken, bzw. der strukturierten Bildung von Netzwerken im eigenen TĂ€tigkeitsfeld, mindestens 6 Teilnehmer arbeiteten in der Weiterbildung.
Als Veranstaltungsort konnten wir die  http://www.jb-ideenwerkstatt.de nutzen, welche ein sehr kreatives Umfeld bot.

Die mit 8 Teilnehmern relativ große Gruppe bestand grob kategorisiert aus 5 Beratern, welche sich im Themenfeld Coaching/Erwachsenenbildung/Mediation/PR aufhalten, zwei Vertrieblern und einem Logistiker.
Mit der Einladung hatten wir erstmalig einen Bogen zur Erfassung der eigenen Netzwerkgruppen ausgegeben, um eine Vorbereitung zu ermöglichen.
Nach kurzem Kennenlernen und schnellem Flug durch die ersten Teile der Theorie stießen wir bei der Bewertung der Lebenslauflemente und der verbundenen Netzwerkgruppen auf eine Herausforderung.
Da sich die Teilnehmer nur aus einer sehr kurzen Vorstellung kannten, war es fĂŒr die Gruppe schwer, das eigene Netzwerk mit Blick auf die Gruppe und das nur schwache Gruppenziel „was könnte fĂŒr die Anwesenden interessant sein“ aufzubereiten.
Die Erstellung der Matrizen wurde nach Vorschlag aus der Gruppe und kurzer Besprechung deshalb in der Form variiert, dass die Teilnehmer Ihre fĂŒr die Gruppe interessanten Netzwerkgruppen nannten, diese dann direkt gemeinsam in der Gruppe bewertet wurden und das Ergebnis nicht erst in Einzel-Matrizen sondern direkt in einer Team-Matrix erfasst wurde.
Vorteil dieser Variation war eine engagierte Diskussion und eine Beschleunigung der Erstellung der Team-Matrix  sowie die Möglichkeit, durch Hinterfragen gezielt auf Interessen einzugehen und diese direkt zu vertiefen. Wir schafften es so erstmalig nach 3,5 Stunden Workshopzeit, trotz großer Gruppe eine Team-Matrix fertig zu stellen.
GefĂŒhlte Nachteile lagen in einem starken Aussieben von Netzwerkgruppen durch reduzierte Nennungen und ein ZurĂŒcktreten der Wichtigkeit des Individuums der einzelnen Teilnehmer. Das Kennenlernen der Personen fiel schwĂ€cher aus als in der bisher praktizierten Variante, stĂ€rkere Persönlichkeiten nahmen mehr Raum ein, etwas zurĂŒckhaltendere Personen wurden weniger Aufmerksamkeit und WertschĂ€tzung als in bisher durchgefĂŒhrten Workshops zuteil. Die sofortige Bewertung der Netzwerkgruppen der Individuen durch die Gruppe entzog dem Individuum die Kontrolle ĂŒber „seine“ Netzwerkgruppen und die sonst eigene PrĂ€sentation. GefĂŒhlt traten das Teambuilding hemmende VorgĂ€nge auf. Letzteres war im Vergleich zu vorherigen Workshops deshalb schwĂ€cher.

In der abschließenden Feedbackrunde war die noch ausbaufĂ€hige HeranfĂŒhrung an das Thema vor dem Workshop inkl. ausgegebenem Vorbereitungs-Sheet und die herausfordernde Bewertung der Netzwerkgruppen mit Blick auf eine unbekannte Workshopgruppe besonders nennenswert. Weiterhin wurde der Vorschlag geĂ€ußert, freie Gruppen stĂ€rker auf ein Fachgebiet/Themenfeld zuzuschneiden. Auch wurde die Anmerkung geĂ€ußert, den Fokus der Methode von Netzwerken Richtung Teambuilding zu verschieben.

Insgesamt gelang es der Gruppe durch die o.g. Variation, den Prozess inkl. Erstellung der Team-Matrix innerhalb der angesetzten Zeit zu meistern. Die Teilnehmer erhielten Impulse fĂŒr „bilateral“ weiter zu verfolgende Themen.
FĂŒr uns war der Input der im Networking sehr erfahrenen Teilnehmer sehr wertvoll, weshalb die Methode auch mit RĂŒcksicht auf gemachte VorschlĂ€ge verfeinert oder evtl. in Varianten zielgruppengerecht anwendbar werden soll.

Ach ja, … „Star“ des Abends war Peter Maffay … hoffentlich mĂŒssen wir keine „sieben dunkle Jahre ĂŒberstehen“ 😉