Fremdenfreundlich
Am aufregendsten beim Kennenlernen von Menschen ist, wo sie fĂŒr mich auf der Skala von Ă€hnlich oder unĂ€hnlich zu mir stehen bzw. wie vertraut oder fremd sie mir sind.
Daraus entsteht fĂŒr das Netzwerk eine spannende Frage, wie Ă€hnlich oder wie unĂ€hnlich verglichen mit mir Netzwerkpartner sein dĂŒrfen oder sogar sein mĂŒssen. Ob sie mir dann vertraut vorkommen oder fremd, ist die Frage, wie ich die (Un-) Ăhnlichkeit beurteile.
Wenn sie alle so wĂ€ren wie ich â also im Extremfall mein Spiegelbild – wĂ€re es sehr leicht, in Kontakt zu kommen, aber bestimmt auch fĂŒrchterlich langweilig. Ein ganzer Raum voller identischer Clone âich glaube, da wĂŒrde ich am liebsten nicht hingehen.
WĂ€ren sie ganz unterschiedlich zu mir und den anderen im Netzwerk, wĂ€re das auch wieder nicht so toll, denn dann hĂ€tte ich keinen Punkt zum AnknĂŒpfen. Vor allem am Start tut man sich dann vermutlich sehr schwer und es erfordert viel Zeit und MĂŒhe, eine gemeinsame Basis zu erarbeiten.
Also sollte es irgendwie dazwischen sein. Irgendwie war das zu ahnen, oder?
Fragen wir also einmal anders. Wie viele Ăhnlichkeiten, also wie viele Wiederholungen, nehme ich in meinem Netzwerk in Kauf, wie viele UnĂ€hnlichkeit wage ich mich auszusetzen und gestatte ich den anderen?
Genau da wird es spannend, zu erleben, was sich entwickelt â und wie die Netzwerkpartner sich in dieser Situation gegenseitig verĂ€ndern, um so eine neue Gemeinsamkeit entstehen zu lassen.
Was helfen mir diese Ăberlegungen? Gleichheit reduziert die Möglichkeiten, Unterschiedlichkeit erweitert diese. Aber Sie erfordert Arbeit und MĂŒhe, man bekommt die gemeinsame Basis nicht geschenkt.
Wir sollten es wagen, fremdenfreundlich zu sein đ