Laura’s Blog: Netzwerken – fangen wir an :-)

Jetzt wo ich es brauche, fĂ€llt mir natĂŒrlich meine NachlĂ€ssigkeit auf die FĂŒĂŸe. Ich hĂ€tte schon lĂ€ngst mehr netzwerken sollen 😐
FĂŒr meine neue Aufgabe brauche ich mehr Kontakte, mehr InformationskanĂ€le, mehr Möglichkeiten mich auszutauschen.

Zu spĂ€t ist es noch nicht, denn keiner zwingt mich ja, ein Netzwerk aufzubauen. Dazu kann ich nur mich selbst zwingen. Also ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafĂŒr. Fangen wir an 🙂

Meinen Terminkalender, mein Adressbuch und meine Kontakte habe ich schon durchforstet. Erstaunt, wie viele Leute ich kenne, mit denen ich mich vernetzen könnte. Dabei bin ich doch verwundert, wie leichtfertig ich bisher mit den Kontakten umgegangen bin. Ordnung kann man das leider nicht nennen. Das muss sich Àndern, ich will etwas System in die Sache bringen.

Hin und wieder werde ich etwas zu meinen Erlebnissen und Erfahrungen schreiben. Damit will ich aber nicht allein bleiben. Denn auch Eure RĂŒckmeldungen und Antworten auf meinen Blog gehören zu meinem Netzwerk. Herzlich willkommen.

Laura’s Blog: Netzwerken – dabei sein ist nicht alles

Berufliche Netzwerke kann man nicht bedienen wie eine WhatsApp-Gruppe: ein Smiley hier, ein Katzenvideo da. Es reicht einfach nicht aus, dabei zu sein, man muss den Partnern im Netzwerk etwas auch bieten. Das ist die schwerste und leichteste Sache zugleich.

Was kann ich, Laura Weber, anderen bieten? Was brauchen andere denn von mir? Vielleicht meine Kontakte oder vielleicht mein Marketing-Fachwissen in der Branche? Schwer zu sagen.

Andererseits: was ich anderen bieten kann, neben all diesen fachlichen Geschichten, ist, mich auf sie einzulassen. Es ist, mir ihr Vertrauen zu erarbeiten und zu verdienen, wenn die aktuellen und zukĂŒnftigen Netzwerkpartner bereit sind, das auch bei mir zu tun; im Rahmen meiner inhaltlichen und beruflichen Themen.

Vielleicht ist sachliche Empathie der richtige Ausdruck fĂŒr das, was ich anderen bieten kann. Und Empathie habe ich 🙂

SNKN – Netzwerkbeziehungen: Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft

Persönliche Kontaktnetzwerke beobachten und erleben wir im Austausch zwischen den Beteiligten. UnabhĂ€ngig davon, was ausgetauscht wird (z.B. Informationen, Handlungen oder Objekte), immer wenn wir ĂŒber den Austausch als Funktion des Kontaktnetzwerkes Auskunft geben sollen, zĂ€hlen allein seine HĂ€ufigkeit und die QualitĂ€t des Ausgetauschten. Der Gradmesser der QualitĂ€t des Ausgetauschten ist der Wert, den die Partner dem Ausgetauschten geben. Es muss kein gleicher Wert sein, tatsĂ€chlich kann von beiden Partnern der Wert des Ausgetauschten krass unterschiedlich betrachtet werden. Wichtig ist allein, dass die WertmaßstĂ€be sich auf einen gemeinsamen Maßstab beziehen lassen. Der gemeinsame Maßstab ist die QualitĂ€t der Beziehung.

Schauen wir uns ein Beispiel an:

Ein Unternehmer A hat in einer ihm fremden Stadt, sagen wir in Hamburg, einen guten GeschĂ€ftsabschluss getĂ€tigt und möchte den Vertragspartner B nun zum Essen einladen, um gemeinsam mit ihm den Abschluss zu feiern. Er weiß, dass der Vertragspartner B Vegetarier ist und möchte deswegen ein gutes vegetarisches Restaurant wĂ€hlen. Leider kennt er sich in der Hamburger Restaurantszene nicht aus; erst recht nicht bei vegetarischen Lokalen. Die fĂŒr ihn zugĂ€nglichen allgemeinen Informationen ĂŒber Restaurants in Hamburg – Reklame und Internetbewertungen – sind fĂŒr ihn nicht verlĂ€sslich genug. Unmöglich ist es auch, alle in Frage kommenden Restaurants persönlich zu testen. Zum GlĂŒck kann er einen langjĂ€hrigen Netzwerkpartner C, der in der NĂ€he von Hamburg lebt und selbst Vegetarier ist, nach einem guten Lokal fragen. In einer Mail erklĂ€rt er sein Anliegen und bekommt als Antwort drei Lokale in ihren Eigenarten kurz beschrieben – so dass einem schönen Abend mit gutem Essen nichts mehr im Wege steht.

Wir haben es hier mit einer typischen Netzwerksituation zu tun: zwischen zwei langjÀhrigen Netzwerkpartnern aktualisiert sich die Netzwerkbeziehung in einer Frage und der erwarteten Antwort darauf. Es wurden Informationen ausgetauscht.

FĂŒr den Unternehmer A ist sind die Informationen von hohem Wert, immerhin will er in dem Restaurant einen GeschĂ€ftsabschluss feiern und das richtige Ambiente, zusammen mit der guten KĂŒche, hat dabei einen hohen Stellenwert. In der Wahl des Restaurants drĂŒckt sich erkennbar eine hohe WertschĂ€tzung fĂŒr den GeschĂ€ftspartner B und fĂŒr den neuen GeschĂ€ftsabschluss aus. Die Information der Empfehlungen sind also von hohem Wert fĂŒr die Beziehung zwischen dem Unternehmer A und dem GeschĂ€ftspartner B.

Zugleich haben die Informationen zum richtigen Lokal einen hohen Beschaffungswert fĂŒr Unternehmer A. Der Beschaffungswert entspricht dem fiktiv bleibenden Aufwand, den A betreiben mĂŒsste, sich die gleiche Information zu beschaffen, wie er sie von seinem Netzwerkpartner C erhielt. Deren Wert wĂŒrde dennoch weit niedriger sein als die gleiche Information von C, weil A nun nicht die Gewissheit ĂŒber den Wert der Information hĂ€tte, die er durch das Vertrauen stĂŒtzt, das er in der Information von C annimmt.

Das Vertrauen setzt sich aus drei Faktoren zusammen:

Unternehmer A setzt darauf, dass Netzwerkpartner C die Beziehung fortsetzen will und deswegen in dieser aktuellen Situation zum Austausch bereit ist.

Der zweite Faktor ist die sachliche Expertise, also ob Netzwerkpartner C in dieser Situation als sachlich zuverlĂ€ssiger Antwortgeber eingeschĂ€tzt werden kann. Dazu besteht Anlass: ein Vegetarier in der NĂ€he von Hamburg kennt wahrscheinlich in der nahen Stadt die vegetarische Szene besser als ein Fleischesser aus einem anderen und weit entfernt liegenden Ort. Obwohl Unternehmen A in diesem KalkĂŒl auf eventuell völlig unberechenbare Faktoren treffen könnte (z.B. Netzwerkpartner C besucht prinzipiell nie Restaurants), vertraut er auf die InformationsĂŒbermittlung und deren Wert fĂŒr ihn, weil sich dieser Vertrauensaspekt aus dem dritten Faktor ergibt.

Netzwerkpartner C war immer verlÀsslich. In der Vergangenheit waren die Informationen von C zuverlÀssig, dann werden sie es auch dieses Mal sein. Soweit der sachliche Aspekt.

Dazu kommt ein KalkĂŒl, in dem Unternehmer A den Beschaffungsaufwand der Information fĂŒr Netzwerkpartner C einschĂ€tzt. Als ehrlicher Netzwerkpartner wird er den Beschaffungsaufwand fĂŒr niedriger halten als den Beziehungsgewinn, auf den Netzwerkpartner C fĂŒr das Finden und die Weitergabe der Information nun vertrauen kann. In unserem Beispiel muss Netzwerkpartner C vielleicht nur die Erinnerung an ein paar vergangene Restaurantbesuche abfragen, um eine Empfehlung aussprechen zu können. Das wird A wissen oder annehmen und deswegen den Beschaffungsaufwand fĂŒr C nicht als groß einschĂ€tzen. Jedenfalls wird der fĂŒr kleiner gehalten als der Beziehungsgewinn, auf den Netzwerkpartner C nach der Weitergabe der Information vertrauen wird.

Im nĂ€chsten Gedankenschritt ergibt sich die Frage, woraus A das Vertrauen schöpfen kann, Netzwerkpartner C werde ihm die Frage in seinem erhofften (positiven) Sinne beantworten. Die erhoffte Antwort hat zwei Ebenen: auf der sachlichen Ebene erhofft er sich Restaurantnennungen, die seinen Erwartungen entsprechen. Darunter liegt aber die Beziehungsebene der Antwort. Hier erhofft sich Unternehmer A eine Antwort, die Beziehung nicht beschĂ€digt. Das ist die Mindestanforderung an eine positive Antwort. Mehr noch aber wird er hoffen, dass die Antwort zur Beziehungsentwicklung betragen wird. Auf der Beziehungsebene darf die Frage nicht scheitern, weil sonst die Beziehung eine BeeintrĂ€chtigung erfĂ€hrt. Auf der sachlichen Ebene ist ein Scheitern der Frage ohne negative Folgen fĂŒr die Beziehung möglich, wenn z.B. Netzwerkpartner C seine Unkenntnis aus fehlender Erfahrung zugibt und sie an Unternehmer A kommuniziert.

Es sind zwei Reaktionen von Netzwerkpartner C auf die Frage denkbar, von denen eine negative Wirkung auf die Beziehung ausgeht: die Frage nicht anzunehmen und diese Ablehnung nicht auf der Beziehungsebene abzusichern – also ohne Beziehungskommentar die Antwort zu verweigern. Oder die Antwort verursacht fĂŒr Netzwerkpartner C derart hohen Aufwand oder sonstige Belastungen, dass er die Frage von Unternehmer A als Zumutung und BeeintrĂ€chtigung der Beziehung auffasst.

Obwohl es keinen Zwang gibt, der Netzwerkpartner C zur Antwort nötigen könnte, antwortet er und kann das aus einer Reihe von GrĂŒnden tun: zunĂ€chst einmal weil er nach dem Sachstand in der Lage ist, eine Antwort zu geben – er kennt aus eigenem Erleben ein paar vegetarische Lokale in Hamburg und kann sich eine begrĂŒndete Meinung bilden, welches das Beste ist. Indem ihm vom Unternehmer A die Frage nach dem Restaurant gestellt wird, erfĂ€hrt Netzwerkpartner C eine WertschĂ€tzung, die ihm zeigt, auf Augenhöhe mit Unternehmer A zu sein, ihm wichtig zu sein und notwendig, denn durch seine Information wird er als Person quasi ein Baustein des geschĂ€ftlichen Gelingens von Unternehmer A. Auf der Ebene der Beziehung zwischen beiden, dreht er die WertschĂ€tzung in der Frage von A um in eine WertschĂ€tzung des anderen durch seine Antwort.

Werfen wir noch einen kurzen Blick auf das VerhĂ€ltnis von GeschĂ€ftspartner B und Restaurantkenner C. Bevor A mit seiner Frage sich an Netzwerkpartner C wandte, wussten B und C vielleicht noch gar nicht voneinander. Nach dem Austausch von Frage und Antwort haben sie die ersten AnsĂ€tze einer Beziehung, in der Unternehmer A die Vermittlerrolle hat. Beide haben also eine indirekte Beziehung. Die Wahrscheinlichkeit, daraus eine direkte zu machen, indem Unternehmer A die beiden zusammenbringt, ist jetzt natĂŒrlich gestiegen. Es haben also alle drei Beteiligten etwas davon: außer den Ausdruck wechselseitiger WertschĂ€tzung und einen schönen Abend in einem guten vegetarischen noch einen Gewinn fĂŒr ihre jeweiligen Netzwerke.

Der Mechanismus hinter diesen Überlegungen, Fragen, Antworten und Handlungen ist das Vertrauen zwischen den Beteiligten – sie haben eine vertrauensvolle Beziehung. Das Maß und der Umfang des wechselseitigen Vertrauens bestimmen die QualitĂ€t der Beziehung.

Das gerade im Moment gefĂŒhlte Vertrauen bestimmt die innere Haltung, mit der die Handlungen im Netzwerk vollzogen werden. Die VertrauensĂ€ußerung im aktuellen FĂŒhlen, Denken und Handeln ist die Summe der Vertrauenserfahrungen, die mit der anderen Person gemacht wurden. In diesem Moment bestĂ€tigt sich die gesamte bisherige Vertrauensentwicklung. Die GlaubwĂŒrdigkeit des aktuellen Netzwerkhandelns wird stillschweigend durch die Voraussetzung einer Vertrauensentwicklung begrĂŒndet: wir nehmen an, dass Erfahrungen, die das aktuelle Vertrauen rechtfertigen, wirklich gemacht wurden und nicht einfach bloß da oder gar nur fiktiv sind. Also braucht das aktuelle Handeln im Netzwerk die Vergangenheit als Bedingung, einen Erfahrungsschatz parat zu stellen und zugleich als Legitimation.

Dabei ist das aktuelle Handeln ein höchst flĂŒchtiges PhĂ€nomen: nicht mehr Zukunft und noch nicht Vergangenheit, muss es an das eine anknĂŒpfen können und auf das andere vorbereiten helfen. Das aktuelle Handeln muss dem vergangenen gerecht werden – es bestĂ€tigen und zugleich eine Möglichkeit der Weiterentwicklung der Erfahrungen bieten. Das aktuelle Handeln muss zugleich zukĂŒnftiges Handeln ermöglichen, weil es eine BestĂ€tigung des Vertrauensmechanismus ist. Vertrauen hat immer einen Überschuss an Möglichkeiten ĂŒber die Notwendigkeiten der aktuellen Situation hinaus. Der Überschuss weist in eine Zukunft. Die ist zwar generell offen, enthĂ€lt aber jetzt bereits die Stellen, an der die Vertrauenserfahrungen der Vergangenheit ansetzen können.

SNKN – Citizen Circle Konferenz Kapstadt 2019

SharedNetworking Kapstadt Citizcen Circle

Dem Motto „Community over competition“ folgend trafen sich am 18. und 19.01.19 ca. 100 Mitglieder des Citizen Circle in den Coworking-RĂ€umlichkeiten des Seedspace in Kapstadt zur jĂ€hrlichen Winterkonferenz. Mit einem Vortrag ĂŒber Netzwerken und einem SharedNetworking-Workshop war Andreas dabei, um mit den digitalen Normaden, Solopreneuren und ortsungebundenen Unternehmern gemeinsam einen Blick auf das Thema Netzwerken zu werfen, SharedNetworking mit Bezug auf den Citizen Circle anzuwenden und den Nutzen zu diskutieren.

Nachdem der Freitag interessante VortrĂ€ge, Interviews und Podiumsdiskussionen mit erfolgreichen GrĂŒndern wie Ben Sattinger von OTL , Jonny Prince von Timbuktutravel , Natascha Wegelin aka Madame Moneypenny oder digitalen Business-Coaches wie Melanie Retzlaff beinhaltete, folgten am Samstag Workshops zu Themen um die digitale SelbststĂ€ndigekeit mit z.B. Sebastian KĂŒhn, Marta Rechul oder Jannik Lindner , die allen Teilnehmern Entwicklungen und Tipps in den Bereichen digitales Marketing, SEO, ortsunabhĂ€ngige SelbststĂ€ndigkeit und Technik boten. Die Pausen wurden genutzt, um Kontakte zu knĂŒpfen und sich zwischen den Mitgliedern auszutauschen, bzw. zu vernetzen… oder einfach, um das leckere Essen des Seedspace zu genießen 🙂

Der Vortag „Das eigene Netzwerk durch SharedNetworking besser nutzen“ gab der Hörerschaft einen Überblick ĂŒber die Basics des Netzwerkens, Tipps und Hinweise zur Bestandsaufnahme oder Priorisierung von Kontakten sowie eine Beschreibung der Methode des SharedNetworking. Neben allgemeinen Fragen im Anschluss war es vor allem spannend mit den Anwesenden mögliche Ideen fĂŒr die Anwendung im Citizen Circle zu diskutieren.

Im direkt folgenden Workshop hatten 12 Teilnehmer die Chance, die Methode in einem 60-minĂŒtigen Schnelldurchlauf kennenzulernen. Als Ziel wurde die Sammlung möglicher interessanter zukĂŒnftiger Member fĂŒr den Circle aus den Netzwerken der Teilnehmer festgelegt, die wir aufgrund der Zeit auf max. 3 pro Person regulieren mussten. Teilnehmer wie Tariq oder Christopher offenbarten derart umfangreiche Netzwerke, dass der Gruppe relativ gut verstĂ€ndlich wurde, welche Möglichkeiten die Methode bietet. Interessant war auch die Aussage eines Teilnehmers, ein sehr leistungsfĂ€higes Netzwerk in SĂŒdafrika bieten zu können oder auch traditionelle Netzwerke wie zum Verband der Metalbauer. Im Laufe der Vorstellung durch die Teilnehmer ergab sich eine weitere Ergebnisliste mit potentiellen Speakern fĂŒr zukĂŒnftige Konferenzen.

Beide Formate waren von großem Interesse und Offenheit geprĂ€gt, die zu einem sehr schnellen VerstĂ€ndnis der Methode und einer direkt sinnvollen Anwendung fĂŒhrten. Das kooperative Networking funktionierte im Kreise der SelbststĂ€ndigen hervorragend, da charakterlich alle sehr gut harmonierten. „Star“ des Tages im Netzwerk der Teilnehmer war Tim MĂ€lzer, aber es gab daneben noch das Angebot „jede Telefonnummer in Deutschland innerhalb von 30 Minuten besorgen zu können.“ 🙂

Eine von Optimismus und Offenheit geprĂ€gten Organisation mit einer derart stabilen Wertebasis kennenzulernen war sehr spannend, vor allem, da sich einige sicher im klassischne Sinne als Konkurrenten sehen könnten. Wir hoffen, dass Tipps zur Nutzung des kooperativen Netzwerkens auch zukĂŒnftig in diesem Umfeld noch Anwendung finden und verfolgen die Entwicklung des Citizen Circle weiter.