Netzwerke haben sofortigen Nutzen

Beim Netzwerken kann man nicht verlieren. Im Gegenteil, der Gewinn stellt sich direkt und sofort bei den ersten AktivitÀten ein. Dieser Vorteil des Netzwerkens wird zu selten beachtet, weshalb wir hier darauf eingehen.

Eine falsche Vorstellung von Netzwerken ist vielleicht der Grund fĂŒr das GefĂŒhl, es nicht ausreichend gut anzugehen. Viele assoziieren Netzwerke mit realen Netzen, wie man sie auf Fischerbooten verwendet. Bei den „richtigen“ Netzen ist es tatsĂ€chlich notwendig, eine ordentlich große Anzahl an FĂ€den gespannt und Knoten geknĂŒpft zu haben, um mit der Aussicht auf einen guten Fang in See stechen zu können. Mit zwei FĂ€den und einem Knoten haben bisher wenige Fische gefangen. So Ă€hnlich wie ein Fischernetz scheinen sich viele auch das eigene persönliche Beziehungsnetzwerk vorzustellen. Es muss zunĂ€chst „aufgebaut“ oder „geknĂŒpft“ und dann „genutzt“ werden, also erst wenn es groß genug ist, kann man auf einen Erfolg hoffen.

Wir sehen das etwas anders. Die persönlichen Beziehungsnetzwerke haben bereits einen echten Nutzen, bevor man daran geht, in die Beziehung mit anderen viel Aufwand und MĂŒhe zu investieren, um so ein großes Netzwerk aufzubauen. Allein ein einzelner Kontakt ist schon einmal ein Kontakt, ganz abgesehen davon, wie gut oder nĂŒtzlich er ist. Bin ich mit einem anderen Menschen bekannt, dann existiert der Kontakt. LĂ€uft die Beziehung unproblematisch, entwickelt sich die Beziehung gut, gibt es einen Austausch, der fĂŒr beide nĂŒtzlich und sinnvoll ist. Niemand wird zögern, von Nutzen zu sprechen, auch wenn es erst mal „nur“ ein Kontakt ist.

Was aber soll nĂŒtzlich sein, wenn es nicht so gut lĂ€uft beim Netzwerken? Vielleicht war ein GesprĂ€ch holperig und der Kontakt kam ĂŒber ein erstes Abtasten gar nicht hinaus. Vielleicht steig der andere nicht auf die Beziehungsangebote ein oder – das kommt natĂŒrlich auch vor -, man war einander einfach unsympathisch.

Auch das bringt einen Nutzen. Immerhin haben wir zusĂ€tzlich zum ausbleibenden Erfolg, einen Kontakt zu schließen, doch an Erfahrung gewonnen. Wir sind ĂŒber unseren Schatten gesprungen, um den Kontakt aufzunehmen. Wir versuchten vielleicht noch etwas aufgeregt, ins GesprĂ€ch zu kommen, um die Interssen des GegenĂŒber abzuklĂ€ren. Und wenn am Ende nur die Wahrnehmung blieb, dass dieses GesprĂ€ch nicht sympathisch lief oder es keine gemeinsamen Inhalte gab, so bereicherte es unseren Erfahrungsschatz. Die Episode wird zu einer Erfahrung, aus der sich etwas lernen ließ, die ergĂ€nzt werden kann und die hilft, Routine zu gewinnen und Selbstsicherheit aufzubauen. So ist auch dieser vermeintliche Misserfolg ein Baustein unseres zukĂŒnftigen Netzwerks.